Auch schon vor der Jahrtausendwende gab es in vielen Discotheken oder Kneipen einen Kickertisch, der meist in einem erbärmlichen Zustand war.
Trotzdem hatten viele Jungs und Mädels enormen Spaß beim Spielen.
Wollte man mehr als nur „Datteln“, war es jedoch schwierig Tischfußballspieler zu finden, die sich mit anderen begeisterten und talentierten Spielern messen wollten.
Nur vereinzelt fand man Flyer, welche auf ein kleines Turnier im Landkreis in z.B. einem umgebauten Kuhstall hinwiesen. Entweder wurden selbst Turniere unter Freunden veranstaltet oder man spielte doch nur Forderungsspiele „wer am Tisch bleiben darf“ in der Disco.
Zu dieser Zeit gab es in der breiten Masse noch kein Internet und wenn man vom Kickern sprach oder danach suchte, gingen die Ergebnisse meist in die Richtung von Fußball mit einem ledernen Ball.
In einer Laimer Kneipe sollte dann alles beginnen.
Jeden ersten Dienstag im Monat mussten die Tänzer zwei Kickertischen weichen um ein kleines Turnier bei cooler Musik veranstalten zu können.
Wie so Vieles entstand irgendwann dann auch hier etwas Großes aus einer Bierlaune heraus.
Um wöchentlich ein Turnier spielen zu können, wurde nach Absprache mit dem Laimer Wirt eine andere Location mit mehreren permanent stationären Kickertischen gesucht. Um keine Konkurrenzveranstaltung daraus zu machen, entschieden wir uns auch für einen anderen Wochentag.
Das Montags-DYP stand in den Startlöchern.
1994 eröffnete das Happy Billard in Martinsried eine geräumige Sportgaststätte/Billardhalle mit einem großen Parkplatz vor der Türe ihre Tore, die 1999 zu unserer primären Spielstätte werden sollte.
Ein Vergleich zwischen den Lokalitäten lies deshalb nicht lange auf sich warten.
Trotz sportlicher Rivalität war eine eingeschworene Münchener Kickergemeinde geboren.
Bzgl. wöchentlichem Turnier war aller Anfang jedoch schwer!
Briefe verschicken (E-Mail Verteiler war damals auch nur ein Fremdwort) und
viel Überredungskunst kostete es, jede Woche mindestens 8 Personen für ein kleines Doppel-Turnier mit Hin- und Rückrunde zu gewinnen.
Nachdem sich naturgemäß die besseren Spieler bei der Teamwahl automatisch gefunden haben, war schnell klar, dass ein Handycapsystem ins Leben gerufen werden musste, um die Spiele nicht langweilig werden zu lassen.
Auch hier musste man dennoch anfangs „die Leute zu ihrem Glück zwingen“; viele Stunden am Telefon trugen dann über die Jahre ihre Früchte.
Von Jahr zu Jahr wuchs die Teilnehmerzahl stetig.
Im neuen Jahrtausend sollte die Sache endgültig voll durchstarten.
In der Hochphase mussten wir aus Zeitgründen auf 64 Teilnehmer beschränken. Und das montags unter der Woche.
Aus zwei Tischen wurden schnell vier und bis heute sogar sechs.
In dieser Zeit entstanden auch die ersten Ligen in Bayern (Die erste, 2001 nannte sich Soccerliga Laabertal), bei denen wir von der ersten Stunde an vertreten waren.
Wir veranstalteten nach und nach mehr Trainings, Einzelturniere und sogar einmal pro Jahr ein Auslands-Trainingslager.
Unsere Mädels und Jungs eroberten die Deutsche, vereinzelt europäische Spitze.
Um die ganze Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen und finanzielle Möglichkeiten zu schaffen, gründeten wir 2011 unseren Verein.
Mittlerweile sind wir um die 100 Mitglieder, bieten zu den wöchentlichen Turnieren, größere Challenger Turniere und regelmäßige Trainings an.
Auch haben wir uns in der Vergangenheit schon mehrfach für die 1. / 2. Bundesliga qualifiziert und in der Spitze bis zu 5 Mannschaften in den 3 bayerischen Ligen gemeldet. (Anzahl Meistertitel erwähnen?)
In München ist damit zur Jahrtausendwende im Tischfußballsport ein neues Zeitalter angebrochen.